Necati Mert´s Kolumne

Krise • Krieg • Kritik

   
Die Netz-Brücke
 


Imposante Impressionen aus der atlantischen Attacken-Atmosphäre und germanophiler Gegenhalt der migrantisch-methodisch manierierten Manipulationsmaschinerie

Literarisch linear angelehnte Lektüre wider Liebediener-Liturgie

Von Necati Mert


ZWEITER TEIL


Kulturalismus als Ulkus im Korpus des Volksstaates

Der Volksstaat der germanophilen Majorität mobilisiert astrein ethnozentrisch aktive Legionen und reflektiert den statistischen Status der marginalisierten Minoritäten, um die Religion des Islams zu reglementieren auf dem Hauptpfad der Integration in die christlich westliche Werte-Variante, also setzt sich die selektive Assimilation ästhetisch, systematisch, asymmetrisch fort.

Zum häuslichen Handwerk der Exekutiv-Kasper und der Kasten-Kartells gehören die Kurtisanen-Kaskaden neben Demokraut-Tutoren, die aus den Fingern saugen, wie sie ihre Ausbeute der Werte aus der Natur und den Menschenmaschinen als warmer Regen des gesamten Gesellschaftsgebäudes im nationalen Revier umfirmieren, dabei die Risiken restlos sozialisieren und die Renten und Renditen rentabel privatisieren können.

Seit Jahrzehnten zielen die institutionellen inflationären Assimilations-Absichten auf den maximalen Ausblick bei minimalem Aufwand – gemäß der Gesetzmäßigkeit der ökonomischen Optik, unterhalten ein Heer von Sozialarbeitern, als Integrationslotsen hervorgebracht, aber auch als Hofnarren-Scharen der Demographie demokratischer Demagogen.

Der Terminus der Integration täuscht und manifestiert ein Manöver, wenn ihr Inhalt lautet, Teile zu einem Ganzen zusammenzufügen – z.B. EU-Integration. Das populistische parlamentarische Parteienkartell – rabenschwarz, herbstgelb rostrosa, graugrün, – versteht unter dem programmierten Leitwort transparent die kulturalistische Akklimatisation bzw. selektive Assimilation – gemäß der aktuellen Akklamation des Hochsaison-Szenarios der Germanisation.

Nach den randständigen Feierlichkeiten der integrational fingierten Intrigen-Fabriken zum fünfzigsten Jahr der Migration aus Kleinasien spricht das Tüftlergenie der germanophilen Geschick-Geschichte getürkt weiter und der Giftküchen-Koch der Get-together-Party. Weit entfernt von der Politur eines realen Politikums ließen die autochthonen Genre-Gesellen des allochthonen Menschenmanagements ihre Laienlyrik an den Luftschloß-Boß liefern.

Nirgendwo tauchten marginale Momente und Materialien aus dem Gewesenen auf, daß das ganze gesellschaftliche Geschehen anfangs auf Fährten des Dritten Reichs fußte, nämlich auf der „Fremdarbeiterverordnung“ vom 1939, die ab Mitte 1960er karikaturhaft ins „Ausländergesetz“ überzeichnet wurde. Hier ein kurzer Blick auf die Jahrzehnte:

1960er Jahre: Der Mauerbau war ein schwerer Schlag für die BRD. Wegen der ausgetrockneten Fontäne der Facharbeiter. Die Automation setzte dann voraus, die benötigte billige Malochermenge aus dem Ausland zu importieren, um den heimischen Werksangehörigen den Weg zum Lehrgang der Qualifikation zu bereiten.

Während der Krise 1966-1967 mußten die Fremdlinge vom Bosporus Massenweise nach Hause. Nach kurzer Zeitdauer dann ließ die Industrie (auch Bergbau) noch mehr von ihnen kommen – für die Schwerst- und Drecks-Arbeit bei leichten Lohntüten, unterhalb der geltenden Tarifverträge. Untergebracht wurden sie in Kasernen, Ruinen, Baracken u.ä. Alles ruhig. Vorläufig.

Der Krisenkurs spiegelte dem Kapital-Akkord als Plunder- und Plünderpartie wider, dem ambitionierten Aktionsakt, der den ökonomischen Akteuren den primären Produktionsfaktor Arbeit auf niedrig reguliertem Niveau zu regulieren. Seither halten sich die reinen Rahmendaten der Migration im negativen Zaume und reflektieren ein gespaltenes Gesellschaftsgelände.

1970er Jahre: Zu einer Rebellion oder dem „Ausstand der Gastarbeiter“, wie es damals in „Der Spiegel“ hieß, kam es im Sommer 1973. Über 300 000 Malocher der Fremdlinge nahmen daran teil. Die Reaktion der majoritären Macht unter Willi Brandt fundierte auf einem Drei-Punkte-Programm: Anwerbe-Stopp – Rückkehr-Druck – Integration.

• Der Anwerbestopp im Herbst 1973 bewirkte, daß Tausende von Knechten aus kleinasiatischen Steppen mit einem Touristen-Paß zum Arbeitsmarkt anmarschiert kamen. Die Jagdszenen gegen sie liefen im Dunkel, aber sichtbar. Doch die Industrie benötigte die Frondienst-Formation und wandte sich dem Asyl-Artikel im Grundgesetz zu, ließ sie über Vermittler sowie Werbebetriebe nach und nach in Zehntausenden kommen. Es genügte, daß der billige Lohnbewerber einen Asylantrag stellte, um eine Arbeitserlaubnis zu erhalten. Eine Nische mit Asylanten-Armee florierte.

• Zugleich schossen Integrationsprojekte öffentlich gepäppelte wie Pilze nach dem Regen aus dem Boden. Es ergab sich eine günstige Gelegenheit für die problematischen „Proleten“ mit Hochschulabschluß ohne Posten, für die überschüssigen Pädagogen und Lehrer. Es ging um die nachgezogenen Kinder der Gastarbeiter.


Auf dem Kurtisanen-Kurs volksstaatliche Konvoi-Kommandos des stattlichen Kulturalismus

1980er Jahre: Als die Zahl der Asylmigranten innerhalb eines Jahres (meistenteils aus der Türkei, ausgelöst von dem Putsch der NATO-loyalen Generäle) an die Hunderttausend-Grenze gelangte, reagierte der Kanzler Helmut Schmidt auf der exekutiven Gewalt-Kanzel mit dem sprunghaften Spruch: „Deutschland ist kein Einwanderungsland“. Dementsprechend dominierten Dokumente mit zugespitzten Debatten-Tönen, dem Migrationsdruck entgegen zu steuern.

• Parallel zur neoliberalen Hochtour begann auch die völkische Ideologie, aus der „Reservatio mentalis“ herauszubrechen, in die sie nach dem Genozid des Dritten Reichs verbannt wurde. „Heidelberger Manifest“ hieß das Propaganda-Papier der prominenten Patrioten, mit dem fünfzehn Hochschullehrer gegen Ende 1981 zum Widerstand gegen „die Unterwanderung des deutschen Volkes durch Zuzug von vielen Millionen und ihren Familien, die Überfremdung unserer Sprache, unserer Kultur und unseres Volkstums“ aufriefen.

• Zwei Jahre später verkündete Bundeskanzler Helmut Kohl gleich nach seinem Amtsantritt, die Zahl der Ausländer innerhalb von zwei Jahren zu halbieren. Sein Innenminister Friedrich Zimmermann, der kundtat, „wenn wir Ausländer sagen, meinen wir die Türken“, verschärfte die Sondergesetze und erhöhte den Druck zur Rückkehr. Der erträgliche Erfolg blieb schwerlich in Schranken.

• Jede weitere Papier-Parodie endete mit einer Panne. In der gleichen Zeitspanne brachten die karitativen und kommunal korporativen Integrationsinitiativen den trägen Terminus „Multikulturelle Gesellschaft“ in die Debattenrunden, die sich nach und nach als eine exotisch karikierte Kreaturen-Kopie der poppigen Pappen-Puppe entpuppte. Die Schwarzen-Schanze auf dem öffentlichen Gewaltgelände prahlte mit dem Populismus des Patriotismus, ließ den „vorläufigen Artikel 116a“ im Grundgesetz weiter gelten. Er lautet: „Deutscher im Sinne dieses Grundgesetzes ist vorbehaltlich anderweitiger gesetzlicher Regelung, wer die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt oder als Flüchtling oder Vertriebener deutscher Volkszugehörigkeit oder als dessen Ehegatte oder Abkömmling in dem Gebiete des Deutschen Reiches nach dem Stande vom 31. Dezember 1937 Aufnahme gefunden hat.“

1990er Jahre: Der Innenminister Wolfgang Schäuble erleichterte die primären Prämissen der Naturalisation, öffnete das eiserne Tor zum Kasten der Bürgerrechte einen Spalt. Nach dem Erhalt der bundesdeutschen Identitätspapiere konnten Tausende von Türken durch die Hintertür auch ihren herkömmlichen Paß wieder erwarben: Mehrstaatigkeit!

• Der Preis dafür war der abartige Abbau des Asylrechts, der nicht nur den Durchgang durch die Scheidewand dicht absperrt, sondern auch die Freiheiten der Flüchtmigranten, die sich im Lande befanden, markant marginalisiert.

• Nach dem Wacht- bzw. Machtwechsel Ende des Jahrhunderts zu Rot-Grün kamen die Novellenentwürfe eines spruchreifen „Staatsbürgerschaftsrechts“ und „Einwanderungsgesetzes“ in die legislative Arena. Doch der Schwarzen-Sieg bei der Hessen-Wahl veränderte die vormalige Mehrheitsverhältnisse im Bundesrat und verhinderte damit die Mehrstaatigkeit. Die Posten-Port-Potentaten der parlamentarischen Demokratur einigten sich auf gerechte Teilhabe an den Manipulationsmargen.

• Die rot-grünen, schwarz-gelben Kartellgesetze verschärften die Prämissen der Naturalisation z.B. mit dem Zwang, zur Genüge im Besitz der bestandenen Deutschkenntnisse, frei von Vorstrafen und Erwerbslosigkeit zu sein. In den intendierten Integrationskursen kursieren seither Leitkultur-Leidenschaften. Es kam zu einem weiteren imposanten beiläufigen Blende-Bild. Im Mikrokosmos der Parlamenten-Parodie posieren neuerdings minoritäre Mandatare ersichtlich als Ersatz der mentalen Marionetten-Posten. Auf der Ebene der Stabsstellen, Regie(me)-Beauftragten, ministeriale Portefeuille-Praktiker mit Betreibern der Status-quo-Macher sowie teutomanen Trommelschläger expandiert das spartanische Avantgarde-Spektrum der elitär exerzierenden Exponenten sowie esoterischen Eskorten mit exotischen Extras.


Initiativ-Instrumentarien der integrationalen Intentionen

2000er Jahre: Vollzogen wurde die institutional instrumentalisierte Industrie der Integrationsintrigen. Bestehen blieb zugleich die strukturelle Apartheidapparatur in Form der kulturalistisch kalkulierten Kulissen sowie im Format der minoritären Marginalien als Allerlei-Alberei und Alien.

• Die Debatten in TV-Talk-Runden, Feuilleton, Seminaren, Vorträgen und sonstigen Diskurs-Zirkussen thematisierten Moscheen-Minarette, Religionsunterricht, Heiratsmigration, Ehrenmord, Kopftuch, Zwangsehe und andere allgemein ähnliche Allüren-Elaborate bezüglich der Ethnizität fluteten elementar durch das Gedankengelände des breiten Publikums und tuten unter dem teutonischen Triumphbogen späten Spektakulums. Die bravourös Bekehrten bekommen neben dem Passport mit dem Adler-Deckel ein Lobeswort, eventuell auch einen Bonus-Preis, der Rest vegetiert auf dem Nebengleis als Themen-Tortur in den sarrazynischen Szenarien auf dem kulturalistisch kollektivierten Kreaturen-Kurs – Figuranten der trostlosen Trust-Hosen der Propaganda-Prosa.

• Neorassistisch bzw. ethnizistisch fungierte Ideologien wurden von vielerlei Fach-Figuren der Intelligenzbestie, der doktrinär demokratischen Intelligentsia, in Besitz genommen, um soziale Gegensätze und Klassifikationen unter dem Tarntuch der kulturell ungleich zementierten Zugehörigkeiten archaisch hierarchisch zu artikulieren sowie zu archivieren.

• Die Rückzugstendenz in die Gettos hat sich zwangsläufig verstärkt. Der kosmopolitane Kompaß und der Laizismus kamen nicht einmal als Nebeneffekt zutage, ließen sich im Nebel verscherbeln, verschmähen, verschneiden, verscheuchen, – am Rande des in aller Munde laut und laut herausgestrichenen christlichen Kosmos. Die Stadien der Evolution wurden aus dem Gedächtnis ausgetrieben, im geerbten Gedanken-Gefängnis gefesselt, mit einem konservierten Geheul konfrontiert.

• Der kokette kollektive Konfrontationskurs des konfus konstruktiven Kulturalismus gewann kreuz und quer Oberhand. Die Spätankömmlinge, respektive die eingewanderten Erdlinge samt ihren Spätlingen retrospektiv als unterste Unterschicht eingestuft sowie als Ballast, wenn nicht final fossile Fäulnis der Gesellschaftsgegend des germanischen Genres generalisiert.

• Was die Großkopferten und Honoratioren der humanen Horen als Kennwort nicht zur Kenntnis nehmen wollen: Ein Ende der Geschichte wird es nicht geben, solange sich die Erde als Lebensraum dreht. Die moderaten Minoritäten werden trotz aller Fäule des spätkapitalistischen Spielhöllen-Spekulationen das Licht des mondialen Morgens erobern. Die gestrige Gettos gelten als gegenwärtige Vorstufe einer kulturellen Autonomie, die generell kommen wird, gerade als gerechtes Gesicht der kollektivistisch sozialen Zivilisation in den in Peripherien und Zentren, die Kosmopolitania.


Sympathien-Syndrom des Synonymen und System-Symptom des szenarisch Symbolischen

Hans‘ Haßhaus und die Mirakel des deutschen Michel, die Melange aus Antipathie und Apathie sowie das globale Glockengeläute der grauen Gutleute-Gockel werden den Verlauf der Gesellschaftsgeschichte zum morgenbunten Gipfel nicht aufhalten können. Das Menschentum wird über den Irrtum mit dem privaten Eigentum triumphieren müssen und dem „Untergang des Abendlandes“ entgegensteuern, gestützt auf die Utopie der Kosmopolitania wider das Geschrei der kraken-kapitalistischen kranken Intelligentsia.

Mit einer wolkigen Worthülse „Interagieren“ reagieren die lokal loyalen Kommissionäre der Integrationsindustrie auf die dogmatisch diktierten Differenzen, kalkulieren mit der Akkulturation der begabten Elemente migrantischer Minoritäten. In aller mass-medial metropolitan polierten Machtmaschinerie rückt vor die abrahamitischen Nischen-Novellen sowie Rivalen-Religion Islam als Glaubensgrube in den Vordergrund. In den Laien-Kommentaren oder digitalen Denkfabrik-Foren kamen zuhauf die Werte-Worte des krebskranken Systems vor – natürlich als hohe Warte.

Zwischen Mono- und Multikulturalismus im germanophil frohgemuten Flohzelt-Zirkus und beim Glühweintrinken predigen die Gutleutlaien und Egalitätsapostel hochherzige Phrasen-Vielfalt, praktizieren hinterrücks überreif grüne Rasen-Einfalt mit Sondersonnenflecken. Wie die Gesellen der Integrationsindustrie besonders begabt auffallen, läßt sich in ihren Instrumenten der Intelligenzbestie beobachten – hochheilig in ihren akrobatisch emphatisch akklamierten Akteur-Aktionen, schwer willig und systematisch niederschwellig.

Westliche Werte-Fabriken forcieren mit der Kulturkeule karitative Karriere-Kreaturen, um Kritiker der ethno-sozialen Scharlatane und Bramarbas-Barone kaltzustellen, quittieren die Querulanten-Quote des Haien- und Hyenen-Humus unter dem Tarndeckel der Humanitätshymne, Freiheit und Fortuna sowie Menschenrechtsmetapher, der mythischen Memoiren und melancholischen Meriten.

Die Intriganten-Intension anläßlich des fünfzigsten Jahrgangs des Anwerbeabkommens mit der Republik Türkei kam in allen printimperialen Papieren und televisionären Kanälen wie eine Infektion, ein inflationärer Impuls zutage. Ihm folgten improvisierte Initiativen und inferiore Informationen, imperiale Impressionen von imaginären Instituten und Institutionen, instrumentalisierten Szenarios der immerdar immensen Integrationsintrigen intentional. Die als seriös servierten, jedoch sensationell sanktionierten Barrikade-Blätter treten in ihren Nebenbetrieben, den Foren und Kommentar-Serien skurrile Skripte oder skeptische Slogans breit – als kollaborationsbereite Kokotten-Kompanien der Kohle-Koalitionen.


Fünfzig Jahre Jeremiaden und der Budenzauber der Jetztzeit-Zensoren

Wenn die hegemonial inspirierte Investition der majoritär modellierten Integration gelingt, den Gemeinplatz geneigt zu generalisieren, wird ein Einwohnerteil zu Sündenböcken exponiert. Keine komplette Kommunität weckt auf und dem allochthonen Allerlei den Steg zur Almende gesperrt, ein strenger Selektionsprozeß sanktioniert, eine kulturalistische Intention kommt zum Vorschein.

Das am 30. Oktober 1961 paraphierte Anwerbeabkommen ließ die Türken die niedrigste Werkbanktätigkeit verrichteten und wurden vital wie brutal ausgebeutet – untergebracht in Nissenhütten, Baracken, Kellern, Bunkern, Schuppen, Ruinen u.a., in denen zuvor die Zwangsarbeiter des Dritten Deutschen Reichs hausen mußten.

Die Rhetorik-Reformen der rostrot-olivgrünen Regimenter in den Anfängen des Jahrtausends reflektieren den Rückschlag zum frommen Betrug. Das reformulierte „Ius soli“ hat das „Ius sanguinis“ mitnichten ersetzt, sondern ergänzt. Der andere Weg bleibt auch blockiert, solange der Artikel 116a im Grundgesetz dauerhaft doktrinär dominiert, eine Konstitution-Novelle gemäß der Gesetzmäßigkeiten der Jetztzeit-Abfolge nicht artikuliert.

Die arisch sorgfältigen Assimilations-Assistenten jenseits des universitären Unikums richten ihr Augenmerk sentimental auf Net-Notebene der seriös sowie souverän gesonderten Magazine der System-Subalternen. Die Autoren der Reporte und Reportagen popularisieren protokollierte Positionen und problematisieren automatisch die verdrehten Verhältnisse aufs Neue, verhalten sich gegenüber den autonomen Normen wie Normalitäten autokratisch und auch noch germanisch manisch.

Neben dem türkischen Nationalismus und orientalen Islamismus ziehen vielerlei Kommentatoren der Debatten auch den Lobbyismus zum Negieren der Volksstaatskritik vor. Als Haupttendenz sticht bei allen Alarm-Allüren die bizarre Bilanz hervor, wonach die anfängliche Anwerbe-Aktion der „Gastarbeiter“ überhaupt einem Fehltritt gleichkommt – eine Fäulnis, ein Foul.

Die meisten Foristen forcieren ihre Formalien frustriert, formulieren ihr Gedankengemisch bei der Ignoranz der Vielfalt als Fazit, fakturieren den persönlichen Fokus als Faktum. Die Dogmen überwiegen, das Miteinander marginalisiert und demoliert, kulturalistische Doktrinär-Differenzen demonstriert.

Im Kommentaren-Kompost „Zeit-Online“ vom 20. Oktober 2011 reagiert ein gewisser Debatten-Teilnehmer M.K. Atatürk auf das provokative Postulat eines edlen Adamssohn der Worte "Glückwunsch, Danke, Türke für die Eroberung Konstantinopels und die Zerstörung der byzantinischen Hochkultur, die jahrhundertlange Unterdrückung und Deformierung der Balkanvölker, die zweimalige Belagerung von Wien und die existenzielle Bedrohung Mitelleuropas, den Völkern...“ M.K. Atatürk kontert, indem er den Mitforisten daran erinnert: „Offensichtlich haben Sie die Kreuzzüge vergessen, die eine gewachsene Kultur, in der Juden, Christen und Moslems friedlich miteinander und nicht gegeneinander lebten. Sie haben den Völkermord im Irak vergessen. Sie haben die unzähligen Kolonien, in denen allein im Kongo über 40 Millionen Menschen durch die Belgier umgebracht wurden. Sie haben so viele Dinge vergessen. Aber das ist offensichtlich in Ihren Augen die ‚weise Zivilisation‘. Nicht zu vergessen der Völkermord an den Juden.“


Allüren-Almanach des wirren Wir-Varietés wider die bösen Sieben-Sie-Skyline

Nichts läßt der Urheber des okzidentalen Lehrgebäudes im freien Lauf, erfindet immer imaginär gefertigten Institutionen. Gesetzt den Fall, alle Türken haben sich in die Kälte der Leitkultur akklimatisiert, müßte die temporär triumphierte Integrationsindustrie nicht platt im Aktenkeller der Pleitiers landen? Mit Sicherheit nicht. Es gilt dann das Postulat der Kulturellen Autonomie zu vereiteln. Auch schwer peinlich. Reichlich Ressentiments geladen. Denn das Groß-D-Land protegiert ein parteilich programmierte Projekt namens „Föderalistische Union Europäischer Volksgruppen (FUEV)“, die zwar die eingewanderten Minoritäten aus ihrer Lobby-Liste listig heraushält. Aber ihr wird es nicht gelingen, ein solches Kollektiv zum Nobody zu erklären und zu negieren. Denn der Wind wird sich noch sicher drehen.

Die Mehrzahl der Kommentatoren-Kompanie nutzt die Gelegenheit, ihren Aversionen gegen die Spätankömmlinge im Teuto-Türken-Terrain freien Lauf zu verleihen, indirekt gegen die kaum glaubliche Gefahr einer Türken-Invasion. Die Methode des Hineinpressens in die Leitgesellschaft setzt das Ständesystem der Selektion voraus. Die Braven-Barbaren ohne Vorstrafe und mit ausreichendem Auskommen werden neutralisiert sowie naturalisiert, der Rest gehört zur untersten Extra-Aus-Schicht und zum Exilanten-Exit.

Poppige Problem-Parties mit den Trivial-Türken als primitive Probanden der Unterklasse und das Politikum im Net-Dschungel minimieren den Mythos bis aufs Zero, daß gute, artige Trivial-Teutomanen die Mühseligen und Geladenen ohne Häme aufgenommen zu haben. Versucht haben die Koalitionen, sie dann immer wieder dorthin zu deportieren, woher sie kamen. Es ist jedoch noch keinem Gewaltapparat gelungen. Selbst die Rückkehr-Prämien 1983-1985, um die „Ausländerzahl zu halbieren“ (Helmut Kohl), blieb auf halbem Weg stecken.

In den Foren wird über Spätankömmlinge gesprochen, ohne mit ihnen kontaktieren zu wollen. Sie folgen den mentalen Normen ihrer Altvordern und medialen Formen ihrer weißen Wissensvisionen. Das Scheitern der Integration erscheint bei Regenbogen-Regenten als ein Albtraum, der schon in seinen Anfängen wahr geworden war. Auch das kratzig kritische Dauerfeuer half und hilft nicht, daraus ein analytisches und autoritatives Komplett-Kapitel abzuleiten.


Der Gegengehalt der germanophilen Geschichten

Um sich von dem Dafürhalten des digitalen Gemeinplatz-Plenums ein Bild machen zu können, sammelte ich gemäß der Copy-Paste-Praktik ca. zwei Tausend Leser-Kommentare in der „Zeit-Online“ während der Spätsommertage zum Thema „Fünfzig Jahre Anwerbeabkommen mit der Türkei“.

Während die Assoziationen des Assimilationsbetriebs verschiedenartige Aktionen ankündigten, Honoratioren und Demokraturen aus den repräsentativen Amtsstuben einluden, den historischen Tag 30. Oktober 1961 ins öffentliche Gedächtnis zu rufen, setzte die Journaillen-Junta ihre Attitüden fort. Resultat: Die Anti-Türken-Linie kommt kommunikativ wie kollektiv klar zum Vorschein. In Grund und Boden verurteilt wurde die „Multitude“ der Muslime im Themen-Turnus. Das Status-quo-Quantum des volksstaatlich majoritären Obrigkeitsqualms erfährt keinen Gegenwind, blieb wie Bibelbibliothek davon verschont. Ziemlich zementiert zirkulieren im Gedankengelände des breiten Publikums, des teutonischen Treueid-Tribunals, die Allochthonen-Parias, Parasiten-Aliens, die von der arisch weißen Propaganda-Parties beständig als primitiv populisierte Population der Brünetten aus Anatolien beschrieben wurden.

Im „Zeit“-Zeltzirkus jubelt das autochthone Publikum die integrationale Aversion der klein-asiatischen Außenseiter unter die Weste, votiert indirekt sogar für ihre sofortige Deportation in die Stammesstätte ihrer Altvordern. Zwischendurch erheben einzelne Gutmenschen-Zubläser der Mitleidszone Einspruch gegen Zivilisations-Zöglinge und Zeremoniell-Zeloten, die zielgerichtet zeigen, wo der Zimmermann das Loch gelassen hat. Sarrazynische Zwerge in den Zitadellen-Zweigen triumphieren dabei, weil sie einen arischen Apologeten ihrer verdünnten, verfrorenen Feuerlinie wie den Methusalem, Altkanzler Helmut Schmitt, sehnlich auf ihrer Seite sehen und verehren können.

Postillen-parate Theorien artikulieren Positionen, die in die Abfallsäcke gehören. Getüftelt werden sie, um Privatier-Paradiese ins Rampenlicht zu stellen sowie die Pleitier-Portale und das Prekariat von Protestpodien fernzuhalten. Neben dem Postulat der Remigration reklamieren die allermeisten Debatten-Meister für Strafenschritte gegen die System-Statisten und Status-quo-Abweichler von der repräsentativen Zwingburg, dem ethnisch homogenen Staatsgebäude auf dem supranationalen Gedankengelände. Der Rest rezitiert die Rhetorik des Mitleid-Modus und plädiert für Toleranz unter dem Totalitarismus des Teutonen-Typus. Nach den aus der Mottenkiste stammenden verfaulten Fragmenten des Gesellschaftsgeschäfts fragt kaum einer. Die eingewanderten Erdlinge haben sich zu verändern und den stahlhart betonierten Fetischfossilen unterzuordnen. Insgesamt prägen die Kommentatoren als Amateur-Autoren und strenge Struktur-Patrioten des Grundgesetzes sowie als Zivilisationenszeloten, wenn nicht zynisch chronische Chaoten.


Die Gegenwart der Getto-Gemeinschaften

Fremdlinge, die von grauen Gegenden kamen, um an der legendären Prosperität der hochentwickelten Welten Anteil zu nehmen, haben sich Jahrzehnte lang täglich mit Ressentiments und Repressalien zu amüsieren. Daher müssen sie sich in das Gewaltgelände flüchten oder ins Reich der gottesfürchtigen Rivalen-Riten.

Eine Urkunde mit „Nationalität deutsch“ bekommt, wer sich der hiesigen Sprache gemäß dem Prüfstein mächtig erweist, zuvor niemals in polizeilichen Postenpapieren auffiel, von einem Gericht nicht verurteilt wurde, sich und seine Familie den Lebensunterhalt durch eigenes Aufkommen sichert. Und der Rest bleibt im argen Ausländer-Status gefangen – nach wie vor als Humanvermögen bzw. als rohes Humanmaterial der Integrationsindustrie oder auch bemitleidenswertes Wesen des Gutleut-Lamentos. Sich als Mamluken zusammengescharrt in Sekten vor sakralen Sanktionen, die skandieren, ihrer Wut auf kulturalistisch elaboriertem Weg Luft zu machen im Gegensatz zur Jubelarie der Journaille wowie zum Lektüre-Lexikon der Nomenklatur-Notate.

In vielfachen Leser-Kommentaren kommt nicht mehr der Tulpen-Terminus der Integration vor, sondern die Assoziations-Analysen der Assimilation sowie die Ästhetik der Eselsbrücke – ein exemplarisches Eingeständnis der echten Absichten, neurechtes Herzensbedürfnis. In den Augen der autochthonen Teutonen titulieren die islamisch-türkisch-stämmigen Menschenscharen auch heute als Leute der Mameluken-Meute. Wie oft und mit welcher Lakaien-Laute sie auch schreien, daß sie im Groß-D-Land ihre Heimat haben, werden sie in der Mainstream-Maschinerie als demographisches Rohmaterial angesehen, was es gilt zu selektieren. Daher gehört es nicht zum Thema, wie sie dann assimiliert werden, sondern wie sich die völkischen Strukturen in die faktische Variable integrieren. Darin liegt kein taktischer Tempo-Turnus, statt den intakten Phrasen-Phantasien der integrationalen Inflationsartisten und instrumentalen Berufsstandsstatisten freien Lauf zu lassen.

Ein Forist in „Zeit-Online vom 27. Oktober 2011 zur „Wut“ von Feridun Zaimoglu, der Probleme sehe, meist von Männern:
„Weil sie genau wie Zaimoglu wütend sind, mit dem einzigen Unterschied, dass sie ihrer Wut eben nicht auf literarisch elaboriertem Weg Luft machen. Stattdessen finden bzw. haben sie z.T. keinen anderen Weg gefunden als - Zitat - ‚sich oft daneben zu benehmen‘. Aber das macht sie mindestens zu genauso wütenden Menschen wie Herrn Zaimoglu, wenn nicht sogar wütender. Aber ihre Art von Wut wird halt leider Gottes von der Gesellschaft nicht anerkannt und sie bekommen dafür keine Literaturpreise verliehen, sondern - wenn’s richtig hart auf hart kommt - die Ausweisung in die Hand gedrückt. (...) Aber im Grunde genommen wundert mich das alles überhaupt nicht, wenn damit fast schon so was wie Marketing betrieben wird, denn ‚Wut‘ ist ja in letzter Zeit richtig in Mode gekommen, und da passt es schon, wenn man nach dem Wutbürger nun Herrn Zaimoglu gleich mal als den ersten öffentlichen WUTTÜRKEN handelt.“

Im Forum eines Beitrags von Özlem Topcu und Bernd Ulrich („50 Jahre Einwanderung – Glückwunsch Türke“) in „Zeit-Online“ vom 20. Oktober 2011 streicht ein Forist heraus:
„Was soll das Jammern? Unter den türkischen Einwanderern erlebe ich genauso viele Unterschiede, wie unter den autochthonen Deutschen: Sie sind liberal, strenggläubig, atheistisch, gleichgültig, gebildet, ungebildet, finden Erdogan/Merkel gut oder schrecklich, bleiben lieber unter sich oder sind neugierig auf andere, sind feindselig, weltoffen, sexistisch, feministisch, sind stolz auf ihre Herkunft, hadern mit ihrer Herkunft, finden Deutsche/Türken furchtbar, finden Deutsche/Türken nett und umgänglich, manche Jugendliche sind unerträglich machohaft/dauernd besoffen, sie sind besserwisserisch, umgänglich, arbeiten hart, leben von Hartz IV, zahlen Steuern/keine Steuern, ärgern sich über ihre Landsleute, die ihnen peinlich sind, sind froh in Deutschland zu leben usw.
Es ist mir unverständlich, wieso hier ständig von DEN Deutschen und DEN Türken geredet wird, das ist unzutreffend pauschalisierend und fördert die hier immer wieder geforderte Integration in keiner Weise. Der Streit darüber, wer die Einwanderung aus der Türkei zu verantworten hat, ist akademisch vielleicht interessant, aber trägt nicht dazu bei, das Zusammenleben in der Gegenwart zu verbessern. Was nützt es, politische Versäumnisse der Vergangenheit zu beklagen?“


Lagerlyrik der medialen Mentoren und Lügen-Laien erscheint so sagenhaft, daß einem der Atem stockt

Regelrecht reglementierte Anti-Türken-Tiraden, die vielerorts mit Mord enden, werden aus der Mitte der Republik nicht nur geduldet, sondern auch protegiert. Zugleich zementieren die zombigen Zille-Zöglinge der Zivilisations-Zampanos den botanischen Boden eines islamistischen Integralismus wider den Laizismus, lancieren ein abrahamitisches Konglomerat mit den Kreuzer-Rittern des globalen Kraken-Kapitalismus sowie havarierten Haramiten aus dem Ali-Baba-Almanach.

Der Repressionsapparat der repräsentativen Demokratie läßt sich als Ritual-Repertoire des Renten- Regimes dokumentieren sowie das Gesellschaftsgebäude als reserviertes Mittäter an den Pranger stellen, vor allem die retrospektive Reproduktionsroute der instrumental installierten Integrationsindustrie, die nicht erst mit der szenarischen Rhetorik der sarrazynischen Zeloten-Zombies startete.

Die mediale Manipulationsmaschinerie und Mandataren-Meute singen Signalsongs vor dem Sirenen-Symbol der neorassistisch nuancierten Skandale. Nunmehr neigen sie unhinterfragt zur Kunstnummer der Titel-Produktion sowie zum ruhmsüchtigen Rummel. Die Urheber des Unwortes „Döner-Morde“ (oder auch „SoKo-Bosporus“) der selektiven Assimilations-Assoziationen streben systematisch danach, das staatsstrukturell durchmischte Serienverbrechen des Verbundes „Nationalsozialistische Untergrund“ (NSU) ziemlich zeitnah unter ein diskriminierendes Label zu zelebrieren.

Brauner Terror mit Serien-Exekutionen operiert gegen immigrierte Multitude mit schwarzem und brünettem Habitus. Der Rassismus biologischer Artikulation erscheint heute noch hoch aktuell – als mentale Methode der exekutiv experimental aggressiven Exklusion des anderen. Rassismus fängt mit der stigmatisierten Wortwahl an, die die Malefizbuben motiviert, zu verbrecherischen Attacken auf die Ungleichen führt, womit jeder aus Migranten-Milieus alltäglich konfrontiert wird.

Und in der Cyberphase, im kontradiktorischen Mikrokosmos? Die etablierten Etiketten systematisieren die Netiquetten. Darüber hängen die Rauchwolken der Plagiatoren sowie der agile Agitationsakt der eurozentrischen Agentur-Autoren. Daneben Fraktionsfunktionäre mit vorformulierten Wortblasen und Nebelmauern von medialen Protagonisten.

Solange die legislativen sowie exekutiven Gewalten über sieben Millionen Fremdlinge als primär „profitabeles“ und „primitives“ Humanmaterial klassifizieren, läßt sich das Groß-D-Land als ein moderates, wenn nicht manisch martervolles Apartheidsregime registrieren – aufgrund der retrospektiven „Ausländergesetze“ inklusive das „Zuwanderungsgesetz“ und das „Staatsbürgerrecht“, gerade wegen deren novellierten Normen unter der rostrot-schrotgrünen Koalition in den Anfängen des dritten Millenniums.


Extra existenter Extremismus im Renten-Regime des zierlichen Sarrazynismus und zornigen Zitadellen-Zyklons

Der Neorassismus auf der Grundfeste der konfusen Kulturkreise-Konstruktion zielt um keinen Preis auf die unmittelbare Elimination der als überschüssig, überflüssig abqualifizierten planetaren Population, sondern auf die elementare Beständigkeit der Besitzstandspyramide, auf das Kontrollkommando-Kordon gegen die als minderwertig marginalisierten Milliarden-Meute, die Minderbemittelten mit Urbanisations-Mangel.

Nach Adams Riese wohnt der Antifa-Formation im Umfeld des repressiv repräsentativen Systems unter dem Leitlabel der Demokratie keine weitere fundamentale Funktion inne als formale Folklore-Fanfaren – abstrus wie eben der Gegenhalt der Verrißweise Thilo Sarrazins operativen Operetten-Opus, der für sein Teutomanen-treu brutales Nützlichkeitskalkül der Migrationsmontage von Funktionären und Methusalems der parlamentarisch fundierten Poker-Parteien und Fraktionen allerlei äffische Elogen empfängt. An den meritenmäßigen Maßstäben der Verwertbarkeit der Human-Ressourcen orientiert das Leitwort der Demokratie, macht somit die generelle Gleichwertigkeit der globalen Population antastbar sowie die häßlichen Haß- und Gewalt-geladenen Geschwüre unfaßbar.

Auf dem Gegengestade überwiegt wimmernder Wirrwarr. Doch an das Kritiker-Potential von der nonkonformistischen Linken-Linie und dem Gewerkschaften-Gewerbe könnte eine Freifront anknüpfen, sofern sie davon überzeugt ist, die Quelle der kulturalistisch kalten Qual zu entwässern und ihre Schäfchen ins Trockene zu bringen, am Ende das Lehrgebäude der Zeitlosigkeit kapitalistischer Kasten-Kamarilla zu überwinden.

Der Protektionsprozeß des provokanten Propaganda-Politkums gegen die inflationären Integrationsindustrie hat in praxi keine Inspiration zum Inhalt. Die institutionelle Intention und die ideologische Gefechtlinie der universitären sowie Feuilletons-philosophischen Intelligentsia inszeniert in ihren Stabsstuben eine Farce des Gesellschaftsgefüges, das sich auf das intrigante insolente Medium stützt und somit das Generationsgemenge der Spätankömmlingen als retrospektives Reservoir im Revier des germanophilen Gebarens resümiert.

Die staatlichen Rechtsnachfolger des Dritten Reichs wurden erwischt und überrascht vom privatisierten braunen Terror. Das Unwort „Döner-Morde“ in Berichten und Reporten der systemkonformen Medaillen-Medien läßt sich der generellen aktuellen Konstellation des entmenschelnden Stützgestells des Kulturalismus gründlich gewahr werden.

Der hasenfüßige Haß erwächst in allen Weiten und Breiten auf dem Gemeinplatz-Geflecht der Angst und landet in der Arena des Husarenritts so furios, daß zum Beispiel die Fluchtwellen aus Maghreb und Subsahara binnen kurzem den mediterranen Teich überqueren, die Feste Europe überrollen, damit das eigene Umfeld, Heim und Herd.


Welch ein Ungemach – aus dem Traktat entsteht das Attentat

Der Friedensfront und Freiheitsfraktion fehlt das frohmütige Format, weil der vital finale Fingerzeig der „Vierten Gewalt“ solchergestalt in der Wolle gefärbt und voll willig für den nordatlantischen Nomenklatur-Pakt und sein Söldner-Pack den Propaganda-Plot vorprogrammierte. Braune Mordmotive bleiben trotz aller Betroffenheitspalaver unter dem dicken Deckel der dicht deponierten Dokumente. Die Direktionsdirigenten in der etablierten medialen Attacken-Etappe schwingen die Moralkeule, die subalternen Moor-Mentoren moderieren das Schweigen.

Die Ränder des Gesellschaftsgeländes und die Mitte meistern im kolorierten Chor die germanophil gekünstelten Gegenwart der Schicksalsgemeinschaft, die Jagdszenen der völkischen Jünger-Zunft der Zukunft zu verharmlosen. Denn die Opfer gehören zur Malocher-Menge des Anderen, dahinter alles belanglos. Im Zenit der Civil-Society und dem Zensur-Zirkus in den Stuben der rudimentären Reklame-Redakteure. Da hilft kein „linguistical correctness“.

In den 1990er Jahren glichen die Kerzenlichtketten einer Artikulations-Art folkloristischen Events. In den Herbsttagen 2011 riefen die managenden Malaise-Mandatare unter der Kuppel des Reichstags das Spektakel ins Gedächtnis und bewerkstelligten eine Bekenntnismaskerade, stellten sich zur damaligen Feierabend-Fanfaren-Fantasie gegen braunes blutdürstiges Brimborium und boshafte Bord-Banden mit Bravour auf. Ihre untertänigen Urnengänger fühlten sich jedoch in ihren Ohrensesseln nicht angesprochen, spielten ihre Partie als apathische Opponenten des Oligarchen-Opportunismus, orakelten die Apolegetik des Operetten-Opus auf Olympier. Die Sensation der rassistischen Serienmorde sekundierten die sektorale Sektion der Journaille, szenarische Sentimente der Machtmaschinerie zu jublieren.

In einer vorgeblich vollkommenen Demokratie mit einer vorgeblich weitläufigen Informationsindustrie und bei einem vorgeblich freien Blätterwald sowie einer digitalen Visual-Wiese überwiegt im breiten Publikum der Ignoranten-Akt des Realen und das Übergewicht des Virtualen, die Vision, das germanophile Gewicht erdweit zu artikulieren.


Marginalien

Skyline-Sultan am Bosporus mit dem Havarien- und Haramiten-Tribut wie im Ali-Baba-Album

Wird eine Kollektive zum Objekt erklärt, landet es im Endeffekt in der favorisierten Front der Feindform. Sie läßt sich als Fronformation oder Galeerenhäftlinge einsetzen, aber auch als Parasitären-Population eliminieren – jedenfalls je nach dem vorgezeichneten Zielbahnhof der sektoral sanktionierten Selektionssysteme.

Transnationale Terror-Tortur-Allianz unter dem Kommando vom Oberhaupt Obama im Weißen Haus und seinem Parkett-Pudel Erdogan protegiert den Propaganda-Plot zum Kriegskurs gegen Syrien. Dieser Silhouetten-Sultan am Bosporus und Mit-Präsident des „Middle East Project“ spielt sich als Protektor der islamischen Welt sowie der mittelasiatischen Turkvölker auf. Seine vermeintliche „Fürsorge“ für die türkischstämmige Almanys erwies sich längst als billiges Wortgeklingel.

Premier Recep Tayyip Erdogan benimmt sich wie ein Emir, ein Portal-Politisierer der frivolen Philosophie, der sich in die Angelegenheiten der Deutschländer, der Almanys einmischt. Doch diese Türken hier sind schon lange in der Lage, sich ohne ihn für etwas zu entscheiden, was sie für richtig halten.

Recep Tayyip Erdogan spielt sich als Pudel Barack Husein Obamas auf wie einstmals der britische Premier Antony Blair unter dem Labor-Label hinter dem bärbeißigen High-Tech-Tyrannen George W. Bush während der intensiven Invasionsattacke auf den Irak Anfang des Jahrtausends.

Abdullah Gül, der genauso wie Nicolas Sarkozy in State Departments- und CIA-Collegen der USA für ein Leitamt in der Heimat geschult, geprüft und indoktriniert wurde, imperiale Impulse zu importieren, unternahm in der zweiten September-Hälfte 2011 als Überhaupt der Republik Türkei ein Werbetour im Groß-D-Lland um die Sympathien der türkischstämmigen Neoteutonen. Währenddessen investierte der mächtige Mann am Bosporus im Gewande des Ministerpräsidenten, Recep Tayyip Erdogan, eine Menge Moneten, sich in Ägypten, Tunesien und Libyen als moderates „Modell“ feiern zu lassen. Die beiden Spitzen der kleinasiatischen Tariqat-Kasten-Demokratur werden begleitet von ihren Turban-Träger-Gattinnen als Mode-Model des Tesettür-Gewerbes. Was den beiden Paaren zweifellos gelang, ist die heiße Fingerfertigkeit, ideologische, auf Takkiya fundierte Systemstrategien wortreich breitzutreten.

Die Turban-Trabanten als Symbol des Turbo-Kapitalismus, die sich als Trumpf und Triumph über den kemalistischen Republikanismus versteht, die marginalisierte Routine des Laizismus, der Sozialität, der Souveränität, der Maxime „Friede im Land, Friede auf dem Erdenrund“. Für das Duo auf den poppig polierten Posten des Staats- und Ministerpräsidenten gibt es nur noch ein Programm, sich den Perspektiven und Prämissen des neoliberalen Globalismus unterzuordnen sowie sie in Grundstrukturen konstant zu konstruieren und verpflanzen – als Genius-Genre-Gehilfen des USA- und EU-Primats Reform-Foren zu formen und fortzusetzen, nämlich das Staatseigentum zu privatisieren und zu verschleudern sowie den mondialen Syndikaten zu vergeuden. Dem Schwarzen-Scharlatan im Weißen Haus gelang es mühelos, seine Handlanger, die Oligarchen-Oratoren in Ankara an der langen Leine zu führen. Das Domänen-Demokratur-Duo, vor allem der aus der Urne auferstandene Sultan Tayyip droht, diktiert, dirigiert und drangsaliert. Gefängnisse sind voll mit kemalistischen Gegenpart-Generälen, Parteipräsidenten, Autoren, Universitätsprofessoren, Intellektuellen, Künstlern, Journalisten und anderen Oppositionellen. Da schweigt der weltkundige Westen samt seiner verbalen oder werthaltigen medialen Maschinerie, riskiert kein Auge auf die Repressalien, stärkt vielmehr seinen lokalen Larifari-Lakai den Rücken.

   

Beiträge, die nur im Internet und nicht in der gedruckten Ausgabe erscheinen

• Necati Merts Kolumne

• Mehr lesenswertes Textmaterial

• Wider den Schwarzen Winter

• Porträt des Periodikums

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  Januar 2012