• Ein Gespenst geht um in den Kapitalen Hesperiens,
das Gespenst des Globalismus. Seine Spuren-Späher logieren
machtlos in den Schützengräben der Aufklärung oder
hinter ihren postmodernen Gemäuern.
• Dann geht es im Gros des Kosmos um die Teilstrecken
zwischen Material und Metapher, Mathematik und Metaphysik –
auf der Spielwiese der erdichteten Kulturalismen.
• Kultur überhaupt, nicht dem neorassistischen
Scharlatanenschlag nach, verkommt zum globalen Gelaber der kommerziellen
Gladiatoren. Ethno-Kultur ist nicht nur der Motor, mit dem man die
Erdenbürger gemäß dem völkischen Schnitt separiert,
sondern der Behelf, mit dem die Kulturämter ihre Etats ausbalancieren.
• Die Aufschrift eines Korsaren-Kollektivs verdient
ein Bürgertum, wenn es über Steuergelder seufzt, die an
die Adresse der “ausländischen Asylanten” gehen.
Es hüllt sich aber in Schweigen, wenn von Abgaben an seinen
Staat die Rede ist, die er seit fast einem halben Jahrhundert von
dreißig Millionen Gastarbeitern eintrieb und sie dann in den
Fremden-Container einwies sowie ihre faktisch bürgerlichen
Ambitionen relativierte.
• Der kulturalistisch kalkulierte Hungerturm
steht gegenwärtig postmodern da, die Insassen werden nach völkischem
Muster segmentiert, nach wohligem Besitztum selektiert und dort
unterhalten, wo sie sich ohne Mühsal zum Instrumentarium der
tonangebenden Weltzentren zurechtmachen lassen.
• Völlig durchgesetzt hat sich anscheinend
der Abgott der marktläufigen Magneten in der Arena der Aneignungsdrangsale.
Das drahtige Geschrei nach Solidarität der Hochbetuchten mit
den Unterbemittelten kann die Trabanten-Tyrannis des neobourgeoisen
Training-Tamtams post eventum nicht umkehren.
• Der Wertepatron verdient kräftig mit
an Sexdiensten aller Art. Der moralische Schlingerkurs der Schildbürger
kommt dennoch in Fahrt. Die Schickeria schmälert den Kastenkreis,
bemängelt den Schlendrian der Staatskunst. Lautes Flüstern
der sozialdarwinistischen Divas bemächtigt sich des humanen
Allerleis, wirft den Metaphermotor des intellectus agens an, nimmt
Anstoß am Schläfer-Moralin der sozialen Universalien.
• Die Sekundanten des militanten Demokratie-
und Menschenrechtskrakeels gehen nirgends und niemals ins Zeug,
ihre Kungeleien mit dem imperialen Korporationsregime zu bestreiten,
das nur noch imstande ist, Kriegsanleihen zu verteilen, um die mondiale
Apartheidspyramide militärisch abzusichern. Seine untertänigen
Kumpanen saugen Honig aus den Sehnsüchten des Menschengeschlechts
nach Glück, Freiheit und Frieden wider den Absolutismus des
Raubritter-Weltalters.
• Mit permanenten Sperrfeuern, welche die Intelligenzbestie
und die mediale Singakademie, das graue Einerlei des metropolitanen
Gutsherrentums gegen die Desperados einer enteigneten Erdenbürgerschaft
schießen, sehnen sie einen Garten Eden der Mäuse-Adligen
herbei, setzen Himmel und Hölle in Bewegung zum Kollaps der
sozialen Zusammenhänge, funkeln als Vertriebs-Agentur der Latrinenparolen,
fungieren als Fundamental-Flegel von Furcht und Elend – gemäß
der Szenen in "Divina Commedia".
• Der bürokratische Kapitalismus kreiert
seine Endprodukte aufs Höchste. Im Kontinuum der Gleichgesinnten
in vollem Umfang der parlamentarisch paradierenden Fraktionen, gemäß
der Fiktion "Neue Mitte". Sie ist still, aber nicht stillos.
Ihr protokolliertes Programm, die vertrauten Vertretungen werktätiger
Welten mit dem Planetoiden der oberen Zehntausend zur Korporation
zu beschwatzen, erweist sich als korpulent.
• Dem erwerbslosen Quantum der Besitzlosen wird
demnächst der libertäre Besitzstand weggehandelt, ihr
Status als Citoyen reduzierend revidiert. Und sie werden ihr Dasein
am Limit der Libertinage fristen müssen.
• Der begüterte Pleitier plant den nächsten
Abbau - auf der Suche nach immer neugebackenen Fundstätten
der List, Litanei und Liturgie, den Menschen als rudimentäres
Lebewesen zu versorgen bzw. als Redundanten-Reservat zu entsorgen.
• Der imperatorische Ingrimm integrierte einen
Block der Operettenstaaten in seiner Singakademie der Bravaden-Barden,
signalisiert ein supranationales Lehnsystem, favorisiert ein Planetar-Kabinett
aus subalternen Ministerialen als Barrikade-Brigaden der Eldorado-Demokratie
oder als Kulissenreißer der Titanen-Timokratie.
• Demokratie als vollendetes System trumpft
militanter als jede Diktatur auf. Denn ihre Winkeladvokaten haben
das kreuzritterliche Recht des Götzenleuchten auf Privateigentum
zu verteidigen. Bedauernswert ist der Demokratie-Söldling.
Sein Tun nur noch von Wut genährt, die sich entlädt auch
mit seinem Tod.
Weitere Gedankensplitter zum geblümten Globus,
zusammengetragen im schwarzen Winter 2004:
• Auf Machination der Strohmänner im Demokratie-Nylon
stützt sich die “buble economy”. In die Bredouillen
kommen selbst Brodway-Bordelle.
• Nicht zum ersten Mal erwies sich der Universalismus
des Abendlandes als eiserner Käfig. Dabei ist der islamische
Fundamentalismus nicht die Mißgeburt der Postmoderne. Er ist
weltlich, extrem prowestlich. Hinter dem Rauchvorhang des Kreuzzuges
gegen den Terror überwacht die Krautjunker-Justitia die Fortdauer
der Thymokratie.
• Der Handstreich aufs Gemeineigene aller Art
umfaßt den Globus in Bausch und Bogen. Mäuschenstiller
Langmut ist die Devise der Demokratie. Ihre Sansculotten überhäufen
die mondialen Lebenswelten, mauscheln und mausen. Die heftigen Quoten-Kämpfe,
welche die Natur bis zum Äußersten beuteln, finden in
den Fraktionsstuben statt.
• Der von der neoständisch konservativen
Pressure Group neoliberal plädierte "schlanke Staat"
nimmt tatsächlich fette Konturen an, verköstigt die bürokratische
Gewaltorgie, entfaltet paramilitärische Methoden gegen die
Globetrotter unterbemittelten Quantums im Segment der Security
• Der Krisenkomet treibt das Imperium ins offene
Meer. Nomenklatura-Strukturen breiten sich aus. Ideologisches Brimborium
geht mit dem demokratischen Sozialklimbim schwanger.
• Es strudelt - auch in den Strukturen der hochzivilisierten
Zitadellen. Selbst der vom Kapital gespeiste Sozialstaat, der immer
als Zusatz des Marktes funktioniert, wurde längst aus dem Memory
des besitzbürgerlichen Gedankengebäudes gelöscht.
• Mit dem sozialdarwinistischen Topos torpediert
die Demokratur seit eh und je jeglichen Blütentraum. Parlamentarische
Tribune tüfteln Maßregeln, mit denen jeder dem anderen
Tribute abjagen kann. Die sozialdemokratischen Zöglinge trumpfen
nur noch gegen die krisenkolonialistische Hybris auf, verkriechen
sich in den Schützengräben ihrer Altvorderen, des bürgerlichen
Kontinuums. Sie wollen ihre Waren nur noch in Euro fakturieren.
• Ballermann-Patrioten der Demokratie hinken
dem Füllhorn der alimentierten Aliens hinterher, stiefeln hinter
dem Herr der himmlischen Heerscharen, werfen mit den gelehrten Brocken
um sich, um ihre Eine-Welt-Allüren ins Quadrat der Horizontale
zu erheben.
***
Der Demokrauter im Spinnennetz des Nervus Rerum leistet
dem Fraktions-Skorpion Kadavergehorsam. Zu Potte kommt die Schicksals-Schaluppe
der großen Menschheit unter dem neocäsarischen Wachtturm
der globalen Kastenpyramide.
Die Beobachter der Informationsrevolution geben kund:
Desperados hämmern in die PC-Tastatur, halten Gardinenpredigten
vor den Antagonisten markt-adelnder Bohemiens und mißmutiger
Arrestanten.
Tausendsassas der Pressure Group attackieren den Schlendrian
des Krisenkosmos, die Druden drehen sich auf dem Prokrustesbett
im Tanze. Und es gibt abermals Ausflugswagnisse zu Utopia, von denen
sich die Großkopferten der humanitären Eine-Welt-Allianz
um den Verstand bringen lassen.
***
BUNDESDEUTSCHLAND
Linear formatierte Front in der Krisen-Kulisse
Das Land mit dem Groß-D war lange schwach auf
der Brust. Schwer wog sein Grundwertegebilde, worüber der Demokratur-Chor
der neoständischen Kasten-Pyramide gegenwärtig räsoniert.
Spätbürgerliches Gesetzeswerk geht Schritt um Schritt
mit dem frühkapitalistischen Laisses Passer-Postulat konform.
Der mythisch metaphorische Terminus Gerechtigkeit gewährt der
Bourgeoisie „soziale Sicherheit“, ruft den Manchester-Kapitalismus
zurück, um die vermehrte Reservearmee als überflüssige
Lümmel-Menge zu attackierten. So verschreiben sich der Demokratie
alle, die ihr Glück dem abgekarteten Spiel der Marktkräfte
verdanken.
Der hoheitliche Fokus starrt auf die rettende Funktion
der Selbständigen. Das gute Regieren hat sie zu päppeln,
damit sie mehr Nutzen aus dem Parkett der Unselbständigen für
sich schlagen können und das Wachstum höher schnellt.
Der Klassenkampf von oben zielt auf die Besitzstände der Windhunde.
Die Berliner Republik demonstriert: Demokratie ist
nicht nur repressive Integration in das kapitalistische System,
sie organisiert auch den Ausschluß und legitimiert ihn ideal.
Die mit dem Präfix "sozial" assoziierte Staatsgewalt
türmt sich immer phantastischer auf als Transformationstrust
in den Breiten des Frustes, verproviantiert sich mit der medialen
Reklame-Routine. Der Souverän der hoch betuchten Soziusse verlangt
von allen dasselbe Engagement, um nur wenige dafür zu belohnen:
Das exzellente Establishment von 0,5 und das bravouröse Bürgertum
von 3,5 Prozent aller D-Landeskinder.
Auf der Aschenbahn der Ideen-Kaleschen geht nur noch
die im Sinne des Sozialdarwinismus evolutionsfähige Fiaker-Fuhre
voran und spritzt Wasser auf die Mühlen der misanthropischen
Misere-Verwalter.
Parlamente gleichen dem Tartüffe-Parkett des
Parteien-Kabaretts im Schatten der kommissionären Tüftlergenies
und der koalitionären Troupies. Partei-Aristokraten präsentieren
in televisionären Talkrunden jenen Souverän, den es nicht
gibt oder nicht mehr die Fähigkeit besitzt, die Welt zu verstehen.
Stammtischspäße werden offensiv als Realität vernommen,
als Bürgerärger gegen jene Stimmen- und Rattenfänger,
die sich als Frondeure der eigenen Wendigkeit entpuppen.
Mit der Diktion “Freiheit” bewerkstelligt
die systemische Intelligenzbestie eine kurvige Strecke in den Morgen
und gegen die sozialen Bahnbrecher.
Zugleich verströmen die Informationsfluten soviel
Lärm, daß jeglicher Bedarf nach Wissensdurst sich in
Groll auslöst. Frei bewegen sich die Faktensammler nicht. Die
Check-Points in "gesicherten" Breiten fungieren als Zensurzonen.
Die Werbetourneen der Triumphatoren füllen die Glotze und die
Spalten der dem Mammon frönenden Glanzstück-Gazetten.
Darin erweisen sich die Demokratie-Dekorateure plötzlich
als Claqueure der Heerschau. Die Opponenten der Händel-Gladiatoren
mausern sich seit dem ruckartigen Abgang der Dämonen-Despotie
zu Handelsobjekten. Das humanitäre Gefilde liegt abermalig
unter dem feuerfarbenen Morgenhimmel der auftrumpfenden Landjäger.
Angewidert vom Renegaten-Rendezvous wendet sich der
Demos vom Aura-Ethos der Auguren ab und entdeckt sein Herz für
die Aliens-Diktaturen und bald für die Tupamaros der virtuellen
Metropolis.
Unter der Leuchtkraft der Reform-Riten hantieren die
Event-Promoter der Berliner Republik, den Gemeinsinn zu mobilisieren
und attack-artig linkslastige Enklaven gegen die Verfechter der
sozialen Revolution aufzutrumpfen.
Was die gegenwärtige Lage des Humanen zum Politikum
der imposanten Brutalität macht, ist die Reklame-Ränke,
wonach der soziale Part der Republik längst am Ende der Fahnenstange
angelangt sei. Ein nächster Boom wird sich nicht blicken lassen,
nicht einmal mit einem abermaligen Waffengang im Geiste des von
der unoversalen Charta gebilligten humanitären Interventionismus.
Debakeln hat damit nichts zu tun, daß man sich
schwertut anzuerkennen, daß die sicherheitsimperialistischen
Interventionskriege etwas Gutes in sich bergen. Nichts Gescheites
führen die sozialdarwinistisch reservierten Appelle an, Ungleichheiten
als Grundlage des „aktivierenden Sozialstaates“ im Kontinuum
zwischen Milieu und Klasse zu akzeptieren.
Der „soziale“ Republikanismus setzt das
Wachstum als Hebel der gerechten Verteilung des Kuchens voraus,
zielt darauf, die Renditen der Rentiers zu reglementieren. Andernfalls
würde der soziale Fahrstuhl nach unten durchknallen. Wie er
nach oben für alle immer wieder zu besteigen sein kann, dafür
sorgt die Reformkutsche. Der Trottoir-Korso der Netzwerkarmut und
des traktierten Troubadour-Terrorismus bleibt im Nebelsumpf stecken.
Die Parodien-Parade des Homo Politicus und der Pleitier-Partonen
Die Spatzen pfeifen es von allen Dächern: Die
durch den Urnengang partizipierten Akteure der repräsentativen
Demokratie verfügen über keine legislative Gewalt, sondern
fungieren als exekutive Werbetrommler der vermögenden Titanen.
Bekannt wie ein scheckiger Hund ist, daß die
Gesetzesvorlagen, die das Geschick aller besiegeln, nicht in Parlamenten
zu Papier gebracht, sondern dort nur noch verlesen werden, nachdem
sie von Kommissionen komplettiert worden sind. Widersacher der herrischen
Marschroute werden auf der Stelle relegiert.
Parteisoldaten, die nur gelernt haben, den Amtsschimmel
zu reiten, können es nicht akzeptieren, von der „buble
economy“ bugsiert, in Alaska Ananas zu züchten. In ihrem
johlenden Reformprozeß, den Nationalstaat zu verschlanken
und Bewegung in die träge Truppe zu bringen, zielen sie darauf,
der eigenen Position der Pressuregroup den Rücken zu decken.
Die Zone von Armut und Verzicht weitet sich aus, und sie schicken
sich in fraktionellen Gipfeln als Giganten an, bei der ökonomischen
Operation einen Zahn zuzulegen, indem sie das Metier des Mehrwertmythos
und die Metapher des Mammons auf den Olymp der besitzständisch
konkurrierenden Kasten stellen.
Entflammt im Wogenprall der Informationsrevolution
maßen sich die Kapriolen-Künstler der demokratisch dekorierten
Politika sogar an, für einen fachkundigen Kursus im Cyber-Dschungel
den Takt zu schlagen. Hier wird längst mit dem klassischen
Strich experimentiert: Zieht man ihn von einem Punkt zum nächsten,
glaubt man am Ende, einen Drachen zu Gesicht zu bekommen oder einen
Eichenkranz. Für gewöhnlich spuckt das System, das gemäß
dem Mysterium der totalitären Besitzvermehrung installiert
wurde, ein Leben im Minus aus. Erstarrt blicken auf den blinkenden
Cursor dennoch alle: Regimenter des Status quo, Zocker-Zonis, Rollen-Reformatoren
und Rhetor-Autoren, Attakisten und Spaß-Spartakisten, Job-Jonglierer
und Cyber-Jakobiner, Humanitär-Hantierer und Ruhmsucht-Routiniers,
Renditen-Rentiers und Privatier-Pleitiers...
Im Online-Orbit stößt man auf das gleiche
Lügengespinst, das man dann als Information in sein Leben einbettet.
Es läßt kulturelle Identitäten aufleben, sie sogar
erdichten, um dem Entkommen aus der sozialen Strenge zu assistieren.
In Flachserien stellen die Elemente der Homogenisierung, Kreolisierung,
Kulturalisierung und Transnationalisierung alles andere in den Schatten,
was dem Einzelnen einen Blütentraum von Fröhlichkeit bringen
konnte. Der Offline-Link für zwischenmenschliche Kommunikation
leidet unter den Hacker-Attacken der systemischen Security-Society.
Dem einen schwillt der Kamm bei einem solchen Anblick,
dem anderen sträuben sich die Nackenhaare: Das Imperium Teutonicum
triumphiert weiter und trumpft auf.
Im als Zukunftsbild konstruierten Terrain der abendländisch
delegierten mondialen Ständegesellschaft gelten noch eisernere
Faustregeln.
Das pangermanische Gebaren der modernisierten Krautjunker
läßt einem keine andere Wahl, die schmerzliche Wahrheit,
die er bisher hypothetisch annahm, ins Gedächtnis zu rufen:
Die Regierer der Bundesrepublik werden in ihren Positionen, die
sie seit 1989 erreichen, immer arroganter. Sie werden – spirituell
blind – daran gehindert, zur Kenntnis zu nehmen, was ausgerechnet
ein Angehöriger der eingewanderten Minoritäten die majoritären
Regimente der desolaten Getto-together-Party anzuprangern wagt.
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