|
Der folgende Text - eine Collage
aus Fragmenten der Poetik, Kritik und essayistischen Ästhetik,
an sich eine Reprise des Schrifttums seines Urhebers - jagt keinen
aufklärerischen Ambitionen hinterher und versteift sich in
erster Linie auf das Arrangement des Rebellischen à la Don
Quichotte mit dem Utopischen wider das real Martialische der marktparaten
Marodeure und Marien-Jünger.
Die Hollywood getreu inszenierten Kampagnen der cäsarischen
Kamarilla torpedieren jeglichen Ausblick auf einen mondialen Morgen
des Urbehagens, die Rauchfahnen ihrer gemäß dem Jägerlatein
der Terrorismus-Tortur regulierten Kanonaden überschatten den
daseinsgerechten Tagtraum, führen die Lebenswelten mithilfe
von Zwist und List hinters Licht, zwingen das übergroße
Quantum planetarer Menschentrauben in die Quarantäne der sozialen
Krummbuckel - unter das kulturalistisch wie neorassistisch kultivierte
Kuratel der nordischen Zitadellenzivilisation. Die supranational
nivellierte superimperiale Faktion der Kleptomanie und die mit Menschenrechtsmemoranden
manifestierte Fraktion der Demokreaturen pflanzen ihren koalitionären
Kompaß, den Antipoden der globalen Kastenpyramide Mores zu
lehren. In Hysterie gerät die Regentschaft der Hyänen,
wenn dienstbeflissen gedrillte Hilfsdirigenten ihrer digitalen Singakademie
von der marktschreierischen Partitur der hoffährigen Humanität
abirren und zum Verstummen neigen.
Vom gesitteten Vormachtstreben inszeniert sind die
demokreativen Vornehmtuer des ökonomischen Spasmus für
jeden Spaß zu haben, wenn es sich um die Feuertaufe dreht,
den Krisenkurs des Globalismus-Kometen zu überdauern. Sie blasen
ins schrille Horn des Gedankengebäudes Pentagoniens, dividieren
die Ausbeute unter den Usurpatoren und Ultras des Uncle Sam, teilen
den Planeten in Reservate der wertgemindert Überflüssigen
und Residenzen der mildtätigen Honoratioren auf.
Durchaus marginal ist dabei, daß die Pauker
der Privatier-Partei eine Medikaster- Kaste mit Katastrophen-Karriere
im Elfenbeinturm installieren. Als stämmig genug bricht die
Apotheose des perfektionierten Rechtes aufs Privateigentum hervor,
um die hypothetische Parvenüs-Oase der prometheischen Stammhalter
in den Annalen der Geschichtsschicksale zu prämieren.
Der Isthumus zwischen Arkadien der Privatier-Piraten
und Fakiristan verschwindet oder verwandelt sich in Serpentinen
der globalen Outsider.
Im Herzstück der Feuertaufe, die die unoversal
vermummten Großkopferten der Mäuse-Monarchie austüfteln,
quillt das Pathos der durch den allgemeinen Urnengang partizipierten
Prinzipale des Gewaltkartells. Sie posaunen mit dem konsensheischenden
Propaganda-Pokal und jagen die Antagonisten zum Tempel hinaus. Im
Hintersitz der neofeudalen Planierraupe hantiert der Heiland.
Nach der Spitzen-Hitze im Jahrhundertsommer versinkt
der Lichtblick auf ein wohlgemutes Weltgebäude im sozialen
Gefüge, erstreckt sich der abgründige Gürtel des
metropolitanen Erwerbslosen-, Kranken-, Kinder- und Altenelends.
Die Potentaten der imperialen Republik vom Kennzeichen D im Verbundnetz
EU bringen die hantierten Mühlen des agitationsartig kreierten
Krakeel in Schwung, um die aufsässigen Ambitionen der marginalisierten
Besitzstände und enteigneten Schichten zu sabotieren.
Was die Fungesellschaft prägt, präferiert
der untertänige Staatskerl der Krautjunker. Manipulierte Gebärden
des werktäglich reformulierten Reform-Gestammels an den enteigneten
Besitzstand hat den schlüssigen Wortlaut: Anverwandte der Schicksalsgemeinschaft
sollen den Gürtel ein paar Löcher enger schnallen, damit
das Abfeiern der Marktmären nicht abhanden kommt und das Hohelied
vom Malocher-Ethos sich nicht abfeilen läßt.
Mandatar-Macher und Manier-Magister gerieren sich
als Bildschirm-Dublette, referieren über die dünkelhaften
Bezieher öffentlicher Wohlfahrtsbezüge, die, wie am televisionär
modellierten Stammtisch der Parteibasis-Barden erdichtet, per Taxi
ihren Aldi-Besuch beschreiten oder die Sozialstaatssäulen über
den Löffel barbieren, indem sie sich mit der Arbeitslosenhilfe
eine Ferienpause am Mittelmeer genehmigen. Dann gibt es jene Nassauer
akademischen Typus, die der Angaria nicht zu Diensten stehen. Ihnen
hielt der Apologie-Apostel der Rentier-Poesie mit dem sozialdemokratischen
Aufklebeschild, Olaf Scholz, kürzlich per Glotzophon eine Standpauke:
"Die Arbeit, die jemand anderer macht, kann für einen
selbst nicht unwürdig sein." Unwiederbringlich dahin sind
somit die Zeiten der Bernstein-Stammhalter, die den Gleichklang
zwischen Klassen suchten, indem sie aus der imperialistisch geernteten
Ausbeute ein paar Happen an das tatkräftige Unten transferieren
ließen. Gegenwärtig haben sie den Pleitier-Park der Privatiers
zu bemuttern und dafür zu sorgen, daß im Besitzlosen-Parkett
die Bäume nicht in den Himmel wachsen.
Der Monsun der monetären Monarchie übergreift
das Weltganze, heult besonders monströs an den Blech- und Strohdächern
der trikontinentalen Horor-Slums. Hinter herrischen Silhouetten
der Berolina fabriziert das Auswärtige Amt Fabelhans', versendet
in alle Breiten der Erdkugel Leitfäden für völkisch
konstruierte kulturelle Identitäts-Idome, verpackt im Menschenrechtsmemorandum
der Marie-Jünger in der Mäuse-Domäne. Daß sich
an allen Ecken und Enden des Morgen- und Sonnenlandes die Stammes-Groupies
aneinander an die Kehle fahren, dieses Ungetüm perfektionieren
die lauen Plattitüden des abendländischen Humanitarismus
im platten Auftropfen des privaten Eigentums. Solange die Schmach
auswärtige Taufnamen trägt, das Ungemach außerhalb
des Limes metropolitaner Mekkas haust, können die beutel-betuchten
Gutleut-Viertel aller Sorgen ledig weiter leeres Stroh dreschen
oder Maulaffen feilhalten.
Im Denunzianten-Stadel geht die kopfgesteuerte Legitimationszunft
des höchstkapitalistischen Geschichtskapitels mit cäsarischen
Zombies der Zivilisationszucht hausieren, als deren Kleinod die
High-Tech-Killer-Trecker flimmert - inzwischen verbandelt mit der
nichtregierungsorganisierten Loyal-Lobby und Granaten-Garben der
humanitären Interventionsgarden. Sie reformuliert Reformen,
das Redundanten-Quantum bis aufs qualitativ taugliche Novum zu reduzieren,
referiert vor dem Hinterbänkler-Parkett, nennt das kulturalistische
Mobiliar ihr Eigen, flaniert hinter Mauern, Stacheldrähten
und Minenfeldern des imperialen Limes
Hier, das Augenmerk des Sicherheitsbedürfnisses
einwärts reguliert, hantieren die skandierenden Reibach-Reimer
und skandalisierenden Ressorts-Regimenter des standortechten Souveräns
kunstgerecht mit Eben- und Gegenbildern. Das facettenreiche Faktum,
daß die tief faltige Greisen-Gesellschaft eingewanderte Gesellen
als Humankapital, Heloten und saisonale Feldflursöldner braucht,
wenn die Politokraten-Zunft in Zukunft ihrer Klientel ein Gelübde
ablegen, wird auf den Kopf gestellt, mit Latrinenparolen die Tretmühle
so verwässert, daß alle Welt um jeden Preis geradewegs
in die betuchten Zitadellen zieht.
Hier brauen die Metaphern von Sansculotten-Sonetten
und selektiertem Separieren absonderlich zusammen. Angebliche Integrationsangebote
determinieren von Haus aus die Assimilationspflichten. Ein Sachverständigenrat,
den der graue Fachminister immigrantischer Impressionen für
die hegemonial diktierte Diktion des ulkigen Klamauks unter dem
Vorsitz der beflissenen Heroin humanitärer Husaren, Rita Süssmuth,
einberief, hat die kulturalistische Homogenität des Volksstaates
zu akklamieren.
Das System Demokratie erweist sich gerade in diesem
Kontext als Plattform der Demagogie. Seine Agens inszeniert den
Zusammenstoß der Kulturen, kombiniert – ideologisch
festgefahren in den Kategorien der "Abstammungsgemeinschaft"
– mit Fragmenten mitgebrachter Eigenart, Denk- und Daseinsform
ethnischer Gettos, Parallel- oder Gegengesellschaften. Schwer ist
das eigene kulturalistische Gepäck. Eine seit drei Jahrzehnten
etablierte Kolonisatoren-Gilde im NGO-Gewand sorgt dafür, daß
sich am Komplex Migration nichts Essentielles ändert –
außer einer explosiver Emballage ethnisch-minoritärer
Identitätsidyllen.
Alternierte Allegorie, wenn das Tagblatt der bundesdeutschen
Gutleut-Gemeinde "die tageszeitung" mit einem - auch finanziell
geleisteten - Beistand des PRO ASYL e.V. ein Extra vom 2./3.10.2003
druckt und auf zwölf Seiten flucht-migrantische Porträts
placiert, ist ein guter "Tag der deutschen Heimat" - so
lautet nämlich der Dossier-Titel, welches auf den "Tag
des Flüchtlings am 3. Oktober" Bezug nimmt. Ob provokativ
oder plakativ, solche Konterfeis kommen nur vor, wenn sie eine Gesinde-Gesinnung
präsentieren - als Material beim Aufbau einer Zivilgesellschaft
traditionell kolonialer Kernbestände.
Altbackenes Allerlei, wenn das wöchentliche Zentralmagazin
der pangermanisch prädominierte Republik "Der Spiegel"
unter "Das Kreuz mit dem Koran" ein Kopftuch-Dossier fabriziert,
einen Kulturkampf erdichtet und sich vorab zusammenreimt: "Islamisten
stellen die Grundwerte der bürgerlichen Demokratie in Frage.
... Die Integration der drittgößten Glaubensgemeinschaft
droht zu scheitern." Im zirzensischen Agentenstadel des "Spiegel"
nehmen die denunziatorischen Kapriolen überhand, erstrecken
sich die Fährten des Fundus islamischen Fundamentalismus, auf
denen der teutonische Kumpanen-Konvoi der Pappheldin Fereshta Ludin
tourt. Darin bekommt die Gebieterin der Dragoner-Domäne und
VerseschmiedIn der Emanzipations-Apotheose Teutonistans, Alice Schwarzer,
zu Gesicht, was zuvor noch keiner sah: den "Schleier der Frauen",
der "die Flagge der islamistischen Kreuzzügler" sei.
Wenn die elitären Eleven der Mediakratie in der
dritten Woche der vierten Jahreszeit aufs neue die weltgrößte
Buchmesse in Mainhatten coram publico präsentieren, die mit
Friedenspreis-Pulver politierten Outfits illustrieren und papierene
Produkte der Printimperien als Evergreen-Material und Extra-Exemplare
der Event-Architektur lobpreisen, dann sind die Zeiten unwiederbringlich
dahin, in denen die Schreiberlinge der nonkonformistischen Wortkunst
ihren Blütentraum vom Durchbruch ihres Handwerks hatten. Gern
gesehen sind sie an den Standrändern der Druckkosten-Zuschuß-Verlage
pder der digitalen Verlagsservice-Center.
Hier zeigt der super-imperial proklamierte Globalismus
sein wahres Gesicht. Die Luft ist dünn oben auf der planetar
artikulierten Kastenpyramide, unter der sich weit und breit die
Weltbilder Kosmopolitania schwarz-brünett-gelb ausweiten. Hier
im herrischen Unterland der Filzokratie ist das libertäre Blätterwerk
DIE BRÜCKE dem zünftigen "Aus-Druck" ausgesetzt
- wegen ihrer aufsässigen Route zu einem Planeten universaler
Morgenblüten, der Utopia. Aber sie wird kein Ende nehmen -
konträr dem imperialen Dorngesträuch Teutonistans zu widerstehen.
|
|
|
Netzbrücke:
• Necati Merts Kolumne
• Mehr lesenswertes
Textmaterial
• Wider den Schwarzen Winter
• Porträt des Periodikums
|
|